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Warum Sodbrennen Ängste auslösen kann

Der Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Angststörungen


Angststörungen sind die Ursache für die verschiedensten körperlichen Beschwerden. Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Magenschmerzen, Bluthochdruck und Herzrasen sind die bekanntesten. Auch Sodbrennen und Reflux gehören zu diesen Symptomen. Studien zufolge besteht eine enge Verbindung zwischen Sodbrennen/Reflux und Angststörungen.


Viele Menschen leiden nach dem Essen unter Magenschmerzen und Völlegefühl. Treten diese Befindlichkeitsstörungen in Stresssituationen und nach üppigen Mahlzeiten auf, ist der Zusammenhang klar. Kommt es jedoch zu Symptomen, die dem Herzinfarkt oder einer Panikattacke ähneln:


Herzrasen,

Atemnot,

Schwitzen,

Schwindel,


denkt niemand unbedingt an Probleme mit der Magensäure.



Wie fühlt sich Sodbrennen an?


Beim Sodbrennen (Reflux) gelangt Magensäure durch den Sphinktermuskel in die Speiseröhre. Schmerzen entstehen in der Herzgegend und können in den Brustkorb und den Oberbauch ausstrahlen. Begleiterscheinungen können saures Aufstossen oder die Ansammlung von saurer Flüssigkeit im Mund sein. Nicht selten sind auch Husten und der Drang sich räuspern zu müssen.


Gerade im Liegen entwickeln sich die Symptome des Refluxes, da die Magensäfte leichter in die Speiseröhre gelangen können. Wer daher in der Nacht mit diesen Beschwerden erwacht, kann durchaus an eine Herzkrankheit oder eine Panikattacke denken.


Gemeinsame Symptome von Reflux, Panikattacke und Herzinfarkt


Die gemeinsamen Leitsymptome für alle drei sind:


· Herzrasen

· Engegefühl in der Herzgegend

· Schmerz strahlt aus in den Oberbach

· Atemnot

· Schwitzen

· Schwindel

· Übelkeit


Oft hört man, dass die Dauer eines Anfalls anzeigt, worum es sich handelt: die Panikattacke ist schnell vorbei, die Herzattacke führt zur weiteren Verschlimmerung, das Sodbrennen dauert um die 2 Stunden … Auf solche Ratschläge sollte man sich nie verlassen. Die Möglichkeit einer Herzerkrankung muss immer ärztlich abgeklärt werden. Kommt die Attacke in der Nacht oder nach einem reichhaltigen Essen empfehle ich immer, es mal mit Rennie oder ähnlichen Kautabletten zu versuchen, die mit den Wirkstoffen Calcium- und Magnesiumcarbonat arbeiten. Handelt es sich um Reflux, sollte in etwa einer halben Stude eine deutliche Besserung eintreten.


Reflux führt viele Patienten zum Kardiologen


Das englische Wort für Sodbrennen ist „Heartburn“ – übersetzt: Herzbrennen. Das Brennen im Brustbereich ist selbst für den Arzt manchmal schwer von einem akuten Herzinfarkt zu unterscheiden.


Etwa jeder vierte hat Reflux. Reflux und Sodbrennen führen häufig zu Beschwerden, die oft schwer von den Symptomen der Herzattacke abzugrenzen sind. So kommt es zum Beispiel zum Brennen in der Herzgegend (dem Sodbrennen) oder zu unspezifischen Schmerzen in Brust und Oberbauch.

Aus diesem Grund werden Angina pectoris Patienten, vor allem Frauen, manchmal zunächst mit Protonenpumpenhemmern gegen Reflux behandelt. Andererseits können Refluxsymptome zunächst als Infarkt gedeutet werden.


Inzwischen ist bekannt, dass Reflux auch chronischen Husten und chronische Entzündungen im Kehlkopf- und Sinusbereich auslösen kann. Auch Asthma kann im Zusammenhang mit Reflux entstehen.


Die Diagnose ist nicht immer einfach, da bei etwa 20 % der Reflux-Patienten die klassischen Symptome fehlen. Sie haben kein Sodbrennen, saures Aufstoßen oder Verdauungsbeschwerden.


Reflux kann aber tatsächlich auch das Herz negativ beeinflussen. Eine Studie zum Zusammenhang von Reflux und begleitendem Vorhofflimmern hat herausgefunden, dass die Inzidenz von gastroösophagealer Refluxkrankheit und begleitendem Vorhofflimmern bei etwa fünf Prozent liegt. Eine Assoziation zwischen Reflux und dem Vorhofflimmern könnte dabei auf folgende Mechanismen zurückzuführen sein:


1. Zytokine, die aus Ösophagusläsionen freigesetzt werden, sorgen möglicherweise für eine Umgebung, die dem Vorhofflimmern den Weg ebnet.

2. Entzündungsvorgänge bzw. Säure im Ösophagus beeinflussen Rezeptoren, was zu einer übermässigen Stimulation des Parasympathikus führt.






Warum kann Reflux Angstsymptome auslösen?


Reflux kann Stress und Angstkrankheiten verstärken oder sogar auslösen. Wie bereits beschrieben, kann der Reflux tatsächlich sogar Herzrhythmusstörungen auslösen.


Eine Studie aus dem Jahr 2019 fand, dass Menschen mit Reflux bedingten Schmerzen im Brustbereich, öfter unter Depressionen und Angststörungen litten, als Menschen ohne diese Beschwerden. Die Studie sieht hier einen selbstverstärkenden Kreislauf. Da Refluxsymptome mit schweren Krankheiten, etwa des Herzens, assoziiert werden, verstärkt oder produziert diese Annahme auch Ängste. Merken können wir uns, dass Reflux oft durch Stress und Ängste verursacht wird und dass die physischen Symptome des Sodbrennens wiederum Stress und Angst hervorbringen.



Menschen, die ohnehin bereits unter Stress und Angststörungen leiden, interpretieren die Schmerzen und Symptome des Sodbrennens als Bedrohung. Ein bereits unausgeglichenes Nervensystem reagiert auf den zusätzlichen Stress mit Angstgefühlen.


Eine US Studie (Studie publiziert 2018 im Journal of Neurogastroenterology and Motility) mit mehr als 19.000 Teilnehmern zeigte, dass Angststörungen unter Reflux-Patienten signifikant höher sind als bei Menschen ohne Sodbrennen. Das galt besonders für Patienten mit dem typischen brennenden Schmerz in der Herzgegend.


Auch wenn noch weitere Untersuchungen notwendig sind, der Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Angstzuständen ist klar – und er funktioniert in beide Richtungen. Je länger das Sodbrennen oder die Angststörung andauert, desto mehr werden die Symptome in einem selbstverstärkenden Kreislauf immer weiter verschlimmert.


Physische Verbindung zwischen Stress, Ängsten und dem Reflux


Es ist auch möglich, dass Stress und Ängste zur Entspannung des Sphinktermuskels zwischen Magen und Speiseröhre führen, so dass die Magensäure in die Speiseröhre fließen kann.

Bekannt ist, dass Stress und Angst die Produktion von Magensäure erhöhen. Nicht umsonst sind wir “sauer”, wenn etwas schief gegangen ist.





Achtung Säureblocker


Menschen, die chronisch an Sodbrennen leiden, nehmen oft schnell wirkende Säureblocker, die sogenannten Protonenpumpenhemmer (PPI).


Denn auch, wenn Sodbrennen an sich ungefährlich ist, kann es bei chronischem Verlauf zu Folgeerkrankungen wie der Barrett Haut, Vernarbungen in der Speiseröhre und sogar dem Speiseröhrenkrebs kommen. PPI können den Säurewert im Magen senken und Beschwerden reduzieren.


Gerade bei älteren Menschen haben Studien jedoch gezeigt, dass die Dauerverwendung dieser rezeptfreien Medikamente chronische Nierenerkrankungen und das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen kann. Daher sollte die Einnahme zeitlich begrenzt und mit dem Arzt besprochen werden.


Tipps für den Umgang mit Reflux und Angststörungen


Die Behandlung für Reflux und Angststörungen sollte immer ganzheitlich ausgerichtet sein. Ohne besseres Management von Stress und Ängsten, werden die Symptome des Refluxes immer wiederkehren.


Es ist von entscheidender Bedeutung, sich des durch Angst ausgelösten Sodbrennens und der verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten, sowohl physisch als auch psychisch, bewusst zu sein.


Bestimmte Änderungen des Lebensstils können auch helfen, Refluxsymptome zu lindern:


Kenne den Auslöser: Da es hier große individuelle Unterschiede gibt, hier nur eine Liste der häufigsten Auslöser von Sodbrennen: Alkohol, kohlesäurehaltige Getränke (Sprudelwasser, Limonaden, Cola, Sekt, Bier), Frittiertes, Schokolade


Portionsgröße: verringern Sie Ihre Portionsgröße. Das gilt besonders für Menschen mit Übergewicht, aber auch für ältere Menschen: mit zunehmendem Alter verringert sich unsere Kapazität zur Nahrungsaufnahme.


Rauchen: das Rauchen ist ein häufiger Auslöser


Schlaf: versuchen Sie, immer genügend Schlaf zu bekommen, und achten Sie auf ein höheres Kissen, um es der Magensäure zu erschweren, nach oben zu fließen.


Stressbewältigung


Zusätzlich zu diesen Schritten zur Behandlung körperlicher Symptome sollte auch die Suche nach Wegen zur Bewältigung von Stress und Angst Teil des Behandlungsplans sein. Dazu gehören kognitive Verhaltenstherapie, Achtsamkeitsmeditation, Entspannungstechniken und Hypnose. Diese Techniken können die Belastung des Nervensystems ausgleichen.



 


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